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Geistliche Musik
Heinrich Schütz Ein Kind ist uns geboren. Motette zu 6 Stimmen, SWV 384 (op. 11 Nr. 16) Ensemble Polyharmonique Johann Sebastian Bach Christum wir sollen loben schon, BWV 121, Kantate am 2. Weihnachtsfesttag Lisa Larsson, Sopran Sibylla Rubens, Sopran Annette Markert, Alt Christoph Prégardien, Tenor Klaus Mertens, Bass Amsterdam Baroque Choir und Orchestra Leitung: Ton Koopman Gottfried Heinrich Stölzel Ihr sollt nicht wähnen. Kantate zum 2. Weihnachtstag Britta Schwarz, Mezzosopran Henning Voß, Countertenor Jan Kobow, Tenor Klaus Mertens, Bass Barockensemble Weimar Leitung: Ludger Rémy Auguste Fauchard Le Mystère de Noël. Sinfonisches Gedicht in Form von Choralvariationen über den Weihnachtshymnus "Jesu redemptor omnium" Friedhelm Flamme, an der Cavaillé-Coll-Orgel
Tag für Tag
Aus Religion und Gesellschaft Muttersprachliche Gemeinden: Neue Heimat für zugewanderte Christen Von Michael Hollenbach Der Andrang auf Gottesdienste für zugewanderte Christen ist groß. Lebhaft wird in internationalen Gemeinden Gottesdienst zelebriert und Heimweh bekämpft. Viele Gemeinden vertreten aber eine konservative, teils frauen- oder queerfeindliche Theologie.
Essay und Diskurs
Baumeisterin des Barock Kleine Umbauten, große Geschichten - Die Architektin Plautilla Bricci Von Laura Helena Wurth Rom ist die Hauptstadt des Barock. Und es sind klingende Namen, die Plätze und Paläste entworfen haben: Carlo Maderno oder Francesco Borromini. Allesamt Männer. Es ist an der Zeit, die Baumeisterin des Barock, Plautilla Bricci, kennen zu lernen. Im barocken Rom haben vor allem Männer bestimmt, wie die Stadt aussah. Diese Sichtweise stimmt natürlich, aber sie stimmt gleichzeitig nicht. Denn mit der Entdeckung der Architektin Plautilla Bricci, die im barocken Rom wirkte, dort einiges gestaltete und manches mitgestaltete, zeigt sich, dass wir die übliche Erzählung über die Architektur und Planung unsere Städte revidieren müssen. Vielleicht ist es an der Zeit, eine Stadt nicht nur über ihre großen Hauptgebäude zu verstehen, sondern sich auch den unauffälligeren Umbauten zu widmen, dort hinzuschauen, wo man die großen Geschichten nicht vermutet. Im Falle Briccis ergeben sie sich nämlich genau dort. Gerade ist der Roman "Die Villa der Architektin" auf Deutsch erschienen, der das das Leben Briccis beleuchtet. Höchste Zeit also, sich Rom einmal aus einer anderen Perspektive zu nähern. Laura Helena Wurth ist Kunstkritikerin und Autorin. Sie hat Kulturwissenschaft an der Maastricht University in den Niederlanden und der Humboldt Universität zu Berlin studiert. Als freie Autorin arbeitet sie unter anderem für FAZ, NZZ, ZEIT und Deutschlandfunk Kultur. Sie ist Mitherausgeberin des Kunstmagazins One to(o) many und seit Juli 2023 Redakteurin bei Deutschlandfunk Kultur.
Gottesdienst
Übertragung aus der Pfarrkirche Christkönig in Fürth Zelebrant: Pfarrer Matthias Bambynek Katholische Kirche
Musik-Panorama
Neues zum Lobe Gottes 20 Jahre Kompositionswettbewerb "Musica Sacra Nova" Aufnahme vom 29.6.2024 in der Abteikirche Brauweiler Am Mikrofon: Klaus Gehrke Begonnen hatte es mit einem nationalen Wettbewerb für neue geistliche Chormusik, den der polnische Komponist Pawel Lukaszewski in Warschau ins Leben rief. 2004 wurde daraus ein internationaler Wettbewerb, der zunächst in Tschenstochau stattfand und seit mittlerweile zehn Jahren in Brauweiler bei Köln ausgetragen wird. Es waren zunächst vor allem junge Musikschaffende aus Osteuropa, die neue Kompositionen einreichten, inzwischen kommen die Zusendungen aus der ganzen christlichen Welt. Zu den Anforderungen an die neuen Werke gehört, dass sie von kirchlichen Laienchören gesungen werden können. Autor Klaus Gehrke blickt auf die Wettbewerbsgeschichte zurück - ebenso auf den 20. Wettbewerb in der Kategorie Chor a cappella, den der Italiener Paolo Orlandi vor dem Südafrikaner Motshwane William Pege gewann.
Musik-Panorama
Alilo - Halleluja! Polyphone Gesänge in Georgien Von Bettina Brand Die mehrstimmigen Gesänge Georgiens sind einzigartig. Gesungen wird zu vielen Gelegenheiten: bei Festen, zu Mahlzeiten und Beerdigungen. Die Lieder haben sogar heilende Wirkung. Ihr Tonsystem entspricht nicht genau dem westlichen Gebrauch, sodass die Harmonien für hiesige Ohren oft leicht "verstimmt" klingen. Bettina Brand war in dem Land unterwegs und traf auch auf die jahrhundertealten Kirchengesänge, die heute noch eine Rolle spielen. In uralten Kirchen erklingen unter farbigen, verblichenen Fresken im Kerzenschein die alten Lieder, die in ihrer Dreistimmigkeit die Heilige Dreifaltigkeit widerspiegeln. Auch an Weihnachten wird gesungen. Doch "Frohe Weihnachten" wünscht man sich im christlich-orthodoxen Georgien erst am 7. Januar, denn hier gilt der julianische Kalender.
Kleines Konzert
Théodore Dubois Quintett für Oboe, Violine, Viola, Violoncello und Klavier F-Dur Stefan Schilli, Oboe Nina Karmon, Violine Anja Kreynacke, Viola Jakob Spahn, Violoncello Oliver Triendl, Klavier
Tatort Kunst
Diebische Befreier (1/2) Von Maximilian Brose Mit dem Abzug der US-Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg verschwinden 13 wertvolle Bilder aus den Kunstsammlungen Weimar. Der Museumsdirektor sucht verzweifelt nach ihnen. Aber die deutsch-deutsche Geschichte spielt gegen ihn. Alle sechs Folgen der zweiten Staffel finden Sie auch in der Deutschlandfunk App.
Tatort Kunst
Diebische Befreier (2/2) Von Maximilian Brose Ein Christus-Bildnis aus Weimar taucht in den 90ern in New York wieder auf, ein anderes wertvolles Gemälde im Umfeld einer US-Elite-Universität. Doch deutsche Museen tun sich schwer, ihre gestohlenen Werke zurückzuholen, nicht nur in Weimar. Alle sechs Folgen der zweiten Staffel finden Sie auch in der Deutschlandfunk App.
Büchermarkt
Helmut Krausser liest "Wildnis", eine exklusive Weihnachtsgeschichte Am Mikrofon: Jan Drees Die "Wildnis", das war eine Eckkneipe in Neukölln, mit viel schräger Stammkundschaft und einem meist gutherzigen Wirt, Manni. Im Lokal erlebte Helmut Krausser Geschichten, die er in der damals noch existierenden Stadtzeitung Zitty publizierte, Kolumnen, die später gesammelt, in einem Taschenbuch bei Wagenbach erschienen sind. 2018 wurde die Kolumne eingestellt, bald darauf die Zitty selbst, und dann kam Corona. 2022 musste Wirt Manni das Lokal schließen. Doch für die Weihnachtsgeschichte 2024 kommt das frühere Personal noch einmal zusammen.
Wissenschaft im Brennpunkt
Aliens und wir - Auf der Suche nach Außerirdischen (2/3) Teil 2: Angenommen, sie sind schon da Von Karl Urban (Teil 3 am 29.12.2024) Außergewöhnliche Behauptungen erforderten außergewöhnliche Belege, schrieb der US-Astronom Carl Sagan, der sich zeitlebens leidenschaftlich mit der Suche nach Außerirdischen befasst hat. Dass er keinen Beweis vorlegen konnte, spricht womöglich dafür, dass es keinen gibt. Vielleicht aber ist der Nachweis gerade deshalb nicht gelungen, weil das Mantra "It' s never Aliens", "es sind niemals Außerirdische" den Blick verstellt. Das jedenfalls kritisiert der theoretische Physiker Avi Loeb von der Harvard University. Er fordert, sich dem potenziellen Leben jenseits der Erde neu anzunähern, damit wir nicht Dinge übersehen, die direkt vor unseren Augen passieren. Tatsächlich erlebt die Suche nach Außerirdischen derzeit einen zaghaften Wandel. Sind wir allein im Universum? Manche Experten prognostizieren schon, dass uns die nächsten Jahrzehnte endlich Gewissheit verschaffen könnten.
Zeitzeugen im Gespräch
Melanie Longerich im Gespräch mit der niederländischen Autorin Martine Letterie (Wh.)
Systemfragen
Neues Experiment. Die Nicht-Mehr-Arbeitslosen von Marienthal (2/3) Von Andreas Beckmann und Bettina Köster (Teil 3 am 2.1.2024) 1931 schrieb das kleine Marienthal bei Wien Wissenschaftsgeschichte. Zum ersten Mal untersuchten Forscher systematisch, wie sich Massenarbeitslosigkeit auf die Betroffenen und ihr Dorfleben auswirkt. Gut 90 Jahre später war Marienthal Ort eines erneuten Experiments. In Teil 2 der dreiteiligen "Systemfragen"-Serie erzählt der Schuhladen-Besitzer Karl Blaha, was die Teilnahme für ihn gebracht hat. Blaha hatte sein Geschäft 2019 schließen müssen, damals ohne Aussicht auf einen neuen Job. Und Bürgermeister Thomas Schwab berichtet, wie das neue Experiment auch den Alltag der Gemeinde veränderte und wie trotz Schwierigkeiten die Abschaffung der Langzeitarbeitslosigkeit in dem Ort gelang. Die beiden Forscher Lukas Lehner (University of Edinburgh) und Maximilian Kasy (University of Oxford) liefern ihre wissenschaftliche Evaluierung, wie selbst Menschen, die scheinbar gar nicht mehr vermittelbar waren, wieder Arbeit fanden. Sie bilanzieren aber auch die Kosten des vierjährigen Experiments. Alle bedauern seine Einstellung, hoffen aber, dass es weltweit Nachahmer finden könnte. Mit Christoph Butterwegge ordnet außerdem einer der langjährigsten Armutsforscher in Deutschland das Projekt ein. Die Serie ist Teil der Deutschlandradio Denkfabrik 2024 "Es könnte so schön sein... Wie gestalten wir Zukunft?". Die Nicht-Mehr-Arbeitslosen von Marienthal Hören 24:40Hören 24:40
Mikrokosmos
Die AIDS-Leugner - Staffel 2: Wunderheiler in Deutschland Der Patient (3/3) Von Jonas Reese und Christopher Weingart Regie: Matthias Kapohl Mit: Enno Kalisch, Steffen Laube, Vittorio Alfieri Redaktion: Wolfgang Schiller Deutschlandfunk 2024 Ein 17-Jähriger macht einen HIV-Test. Nach einem Unfall hat er Blutkonserven erhalten. Der Test ist positiv. Seitdem lässt er sich lieber nicht mehr testen. Auch als Jahre später erste Symptome auftreten. Seine Ärzte bestärken ihn. Die Tests seien unzuverlässig, das Virus harmlos. Die Pharmaindustrie wolle bloß ihre zweifelhaften Medikamente verkaufen. Tatsächlich hat die Kombinationstherapie zu Beginn zahlreiche schwere Nebenwirkungen, die für viele kaum auszuhalten sind. Doch wer die Therapie verweigert, stirbt. Wie kann es da sein, dass Ärzte, die vor HIV-Tests und Aids-Medikamenten warnen, immer noch praktizieren dürfen? Geht die Therapiefreiheit zu weit? Der Patient Hören 28:47Hören 28:47
JazzFacts
Kopfhörer Gast: Pianist Lucas Leidinger Am Mikrofon: Florian Ross und Odilo Clausnitzer Muss Jazz immer anstrengend sein? Ist Keith Jarrett überschätzt? Wie bitte - Du magst auch Phil Collins? In "Kopfhörer" treffen Pianist Florian Ross und Journalist Odilo Clausnitzer auf wechselnde Gäste, hören gemeinsam Musik und reden darüber. Die Auswahl bestimmt der Gast - die Gastgeber bekommen keine vorherigen Informationen. Diesmal dabei: Pianist Lucas Leidinger. Lehrer trifft Ex-Schüler: Vor rund 15 Jahren hat Lucas Leidinger bei Florian Ross studiert. Heute ist er ein enorm vielseitiger Individualist. Seine eigenen Arbeiten als Komponist und Spieler reichen von Indie-Pop und Theatermusik bis zu freier Improvisation. Sein festes Klaviertrio ergänzte er auf Tonträger zuletzt um ein Streichquartett. Mit dem basslosen Trio Aurora macht er eine transparente, innig-expressive Kammermusik. Und bei seinem aktuellen Soloprogramm setzt er auch noch die Stimme ein.
Historische Aufnahmen
Debüt auf der Rasierklinge Die komische Oper von Peter Cornelius "Der Barbier von Bagdad" Am Mikrofon: Philipp Quiring Peter Cornelius erhoffte sich von seinem Opernerstling "Der Barbier von Bagdad" den Karrieredurchbruch. Mit Franz Liszt arbeitete er in Weimar an der Instrumentation und erhielt wegweisende Ratschläge. Die Uraufführung 1858 geriet allerdings zum Desaster. Bevor Liszt die erste Note dirigieren konnte, begann ein Zischen und Pfeifen, das die ganze Aufführung begleitete. Das Werk von Cornelius geriet zwischen die Fronten des Kulturkampfes zwischen "Neutönern" und "Traditionalisten". In Produktionen der 1950er Jahre hat diese komische Oper den Streit hinter sich gelassen und kann mit ihrem eigenwilligen Humor glänzen, etwa wenn darüber gespottet wird, dass sich ein Mann selbst rasiert, anstatt zum Barbier zu gehen.
Schöne Stimmen
Der Bassbariton Ferruccio Furlanetto Am Mikrofon: Hildburg Heider Am 16. Mai 1949 kam Ferruccio Furlanetto in Norditalien zur Welt. Mit sechs Jahren trällerte er Tenorarien auf Geheiß des Urgroßvaters, agierte dann nach dem Stimmbruch in einer Popband, wurde schließlich von Tante und Oma wieder aufs klassische Gleis bugsiert. Der berühmte Gesangspädagoge Ettore Campogalliani nahm ihn als Schüler. Furlanettos erste Opernrollen waren Verdis Killer Sparafucile und Puccinis Philosoph Colline. Nach dem Scala-Debüt 1979 folgte sein Einstand an der New Yorker Metropolitan Opera und an weiteren wichtigen Bühnen der Welt. Während seiner langen Karriere ist er - neben Abstechern ins französische und russische Fach - seinem Stammrepertoire treugeblieben: den großen Basspartien von Verdi und Mozart.